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Die Kollegiale Fallberatung zur Nutzung der kollektiven Intelligenz im Unternehmen

Die Einführung neuer Technologien, die Umstrukturierung von Geschäftsprozessen oder die Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen – stehen Veränderungsprozesse an, hängt der Erfolg ihrer Implementierung nicht nur von strategischen Entscheidungen ab, sondern vor allem von der Beteiligung und Unterstützung der Mitarbeitenden. Eine äußerst wirkungsvolle Methode, um Teams durch Veränderungen zu führen, ist die ‘Kollegiale Fallberatung’. Dieses innovative Format nutzt kollektive Intelligenz, um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei kommen die Erfahrungen, Perspektiven und Ideen der Teammitglieder zum Tragen, um gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen.  

Die Kollegiale Fallberatung ist nicht nur eine Maßnahme, sondern kann auch als kulturelle Veränderung wahrgenommen werden. Ziel ist es, eine Atmosphäre des Vertrauens und der offenen Kommunikation zu schaffen, um die Potenziale der Kollegialen Fallberatung optimal nutzen zu können. 

Wozu dient die Kollegiale Fallberatung? 

Die kollegiale Fallberatung ist ein etabliertes und strukturiertes Format, um Konflikte und Anliegen im beruflichen Kontext vertraulich und kollegial zu erörtern. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre individuellen Herausforderungen und Fragestellungen vorzutragen und gemeinsam im Rahmen eines strukturierten Prozesses Lösungen zu erarbeiten. Diese Lösungsansätze basieren auf der kollektiven Erfahrung und Expertise der teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen. Die kollegiale Fallberatung fördert eine offene Kommunikationsstruktur, um komplexe Arbeitsprobleme zu identifizieren und anzugehen. Dabei wird besonderer Wert auf Vertraulichkeit gelegt, um ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem die Teilnehmenden offen über ihre Anliegen sprechen können, ohne Furcht vor Konsequenzen. Dieser vertrauliche Rahmen ist wichtig, um eine ehrliche und konstruktive Diskussion zu ermöglichen. 

Im Vordergrund steht die Suche nach konstruktiven Lösungen mithilfe kollektiver Intelligenz. Die Teilnehmenden bringen ihre Erfahrungen ein und erarbeiten gemeinsam praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Dadurch wird nicht nur die gemeinsame Verantwortung gestärkt, sondern auch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Teamkompetenzen gefördert. Nach der Umsetzung der erarbeiteten Lösungen bietet die Kollegiale Fallberatung oft auch Raum für Feedback und Evaluation, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. 

Insgesamt betrachtet stellt die kollegiale Fallberatung eine strukturierte und effektive Methode dar, um Herausforderungen im beruflichen Umfeld anzugehen, indem sie auf die kollektive Intelligenz und Erfahrung der Teammitglieder zurückgreift.

Wie wird eine Kollegiale Fallberatung durchgeführt?

Die strukturierte Natur der kollegialen Fallberatung beinhaltet in der Regel bestimmte Rollen, Schritte und Phasen. Dazu gehört unter anderem das klare Formulieren des Anliegens, das Teilen relevanter Kontextinformationen, das aktive Zuhören seitens der Teilnehmenden, gefolgt von einer gemeinsamen Analyse der Situation. In diesem Prozess werden verschiedene Perspektiven berücksichtigt, um ein umfassendes Verständnis des Problems zu entwickeln. Dafür werden verschiedene Rollen definiert.

Die Rollen in einer Kollegialen Fallberatung

  • Der:die Moderator:in moderiert und behält die Zeit im Auge. Er oder sie kann auch Teil des Beratungsteams sein.
  • Der:die Fallvortragende trägt eine Schlüsselfrage, einen Konflikt oder Anliegen vor, das sie:ihn im beruflichen Ablauf beschäftigt und kollektiv besprochen werden soll.
  • Das Beratungsteam durchdringt das Anliegen des Fallvortragenden und bietet Lösungsvorschläge für den vorgestellten Fall.

Der Ablauf einer Kollegialen Fallberatung

Die Kollegiale Fallberatung kann im Unternehmen als Serie fest verankert werden. Eine Episode beginnt dabei immer mit einem kurzen Feedback zum zuletzt besprochenen Fall (Abb., 0). Der Fallvortragende schildert seine Erfahrungen mit der Umsetzung von Impulsen oder konkreten Schritten, die in der vorherigen Episode gemeinsam erarbeitet wurden. Daraufhin beginnt der Ablauf einer neuen Kollegialen Fallberatung (Abb. 1-6). Nach Abschluss einer Episode wird ein neuer Termin vereinbart und ein Fallvortragender für die nächste Episode identifiziert.

  • Ein Gruppenmitglied wird zum Moderator bestimmt und die Teilnehmenden besetzen ihre Rollen. (ca. 5 Minuten)
  • Der Fallvortragende erhält die Möglichkeit, das eigene Anliegen oder eine persönliche Fragestellung in Kürze vorzutragen und den notwendigen Kontext zu liefern. Er spricht allein und wird nicht unterbrochen. Das Beraterteam folgt aufmerksam und konzentriert, achtet auf Stimme, Haltung, Tonfall, Körpersprache, die Reihenfolge der Informationen und die eigenen Empfindungen. (ca. 10 Minuten)
  • Das Anliegen bzw. die Fragestellung wird durch wertschätzende Informations- und Verständnisfragen tiefer erläutert und von den Beratenden verstanden. Es sollte dabei jedoch keine Diskussion entstehen. Um das zu gewährleisten, sollte der Moderator geschickt moderieren. Entsteht eine Diskussion, kann der Moderator eingreifen und das Gespräch zurück zu einem wertfreien Informationsaustausch lenken. (ca. 5 Minuten)
  • Das Beratungsteam sammelt spontane Lösungsimpulse, bietet Lösungsvorschläge an und bezieht verschiedene Ansätze und Ideen ein. Lösungen können sich widersprechen und sind immer auf die konkrete Situation und Personenkonstellation bezogen. Der Fallvortragende hält sich in dieser Phase zurück. Er soll sich darauf fokussieren, alles aufzunehmen was dem Beraterteam zur Situation einfällt. Der Moderator dokumentiert die Lösungsvorschläge. (ca. 10 Minuten)
  • Der Fallvortragende gibt Rückmeldung zu den Vorschlägen und wählt autonom die individuell passendste Lösung aus. (ca. 5 Minuten)
  • Nachdem der Fallvortragende sein Feedback zu den Lösungsansätzen des Beraterteams kundgetan hat, können diese in einer gemeinsamen Diskussion noch einmal besprochen und konkretisiert werden. Sind die Teilnehmenden zufrieden bzw. ist die Zeit abgelaufen, endet die Fallbesprechung. (ca. 10 Minuten)
  • Es erfolgt ein rückblickendes Feedback: Wie wurde die Runde empfunden? Was konnten die Beteiligten mitnehmen? (ca. 5 Minuten)

Die Vorteile einer Kollegialen Fallberatung

Bei einer Kollegialen Fallberatung profitieren alle Beteiligten:

  • Der:die Moderator:in festigt seine Moderationsfertigkeiten und lernt viel über gelebte Agilität.
  • Der:die Fallvortragende wird gehört und kann konkrete Lösungsansätze mitnehmen, um sie zukünftig im Arbeitsalltag anzuwenden.
  • Die Mitarbeitenden im Beraterteam trainieren ihre Beraterfähigkeiten und erweitern ihren Horizont für agile Praxiserfahrung.

Neulinge im Unternehmen oder im agilen Arbeitsumfeld lernen Herausforderungen aus der Praxis kennen und erfahren, wie sie diesen begegnen. Darüber hinaus lernen sie in einem sicheren Umfeld, eigene Lösungsimpulse zu teilen.

Fazit: Die Kollegiale Fallberatung und kollektive Intelligenz – Schlüssel zum nachhaltigen Wandel

Die Kollegiale Fallberatung ist bei Veränderungsprozessen in Unternehmen ein kraftvolles Instrument, das die individuellen Perspektiven und Fähigkeiten der Teammitglieder einbezieht und eine kollaborative Teamkultur fördert.

Der gemeinsame Dialog ermöglicht es Mitarbeitenden, individuelle Herausforderungen als kollektive Aufgaben zu begreifen und eine breitere Perspektive auf komplexe Problemstellungen zu entwickeln. So fördert sie die Innovationskraft und Problemlösungsfähigkeiten der Teams und schafft eine positive Dynamik, die sich über alle Ebenen des Unternehmens erstrecken kann. Die Kollegiale Fallberatung sollte deshalb als fester Bestandteil in der Unternehmenskultur etabliert werden.

7P begleitet Sie auf Ihrem Weg durch den Veränderungsprozess und hilft Ihnen, das Potenzial der Kollegialen Fallberatung optimal auszuschöpfen. Gemeinsam bewältigen wir Veränderungsprozesse in Ihrem IT-Unternehmen und gestalten eine agile und zukunftsorientierte Teamkultur.

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